Achillessehnenreflex

Der Achillessehnenreflex wird auch als ASR oder Triceps-surae-Reflex bezeichnet. Es handelt sich hierbei um einen Eigenreflex, der den Körper vor möglichen Schädigungen schützen soll. Ausgelöst wird dieser Reflex immer dann, wenn ein Schlag auf die Achillessehne erfolgt. Der (leichte) Schlag führt zu einer Kontraktion der Wadenmuskulatur. Durch dieses Zusammenziehen zieht der Patient den Fuß reflexartig zurück. Da es sich beim Achillessehnenreflex um einen Eigenreflex handelt, sollte dieser nicht ermüden. Schließlich können Eigenreflexe nur dann die ihnen zugedachte Schutzfunktion übernehmen, wenn sie auch bei einem mehrmaligen Auslösen des Reflexes nicht ermüden.

Indem der Achillessehnenreflex von dem behandelnden Arzt mehrfach hintereinander ausgelöst wird, lässt sich feststellen, ob eine Schädigung vorliegt. Dies ist dann der Fall, wenn der Achillessehnenreflex immer schwächer wird. Falls der Achillessehnenreflex gar nicht ausgelöst werden kann, ist dies ein Anzeichen dafür, dass der Patient von einem Bandscheibenvorfall im Bereich des ersten Kreuzbeinwirbels betroffen ist. Wenn der zuständige Arzt diesen Test durchführt, sollte er die Achillessehnenreflexe auf beiden Seiten prüfen. So lassen sich mögliche Unregelmäßigkeiten im direkten Vergleich erkennen.

Was führt zu einem gestörten Achillessehnenreflex?

Sofern die Schilddrüse in ihrer Funktion gestört ist, lässt sich der Achillessehnenreflex besonders lebhaft auslösen. Sofern es zu schweren Rückenmarkschädigungen gekommen ist, ist es möglich, dass die Zone, über die sich der Achillessehnenreflex auslösen lässt, nun deutlich größer ausfällt. Bleibt der Achillessehnenreflex aus, so kann dies auf ein Trauma mit einer entsprechenden Schädigung des Rückenmarks hinweisen.

Infolge eines Bandscheibenvorfalls kann eine Schädigung im Bereich der entsprechenden Nervenwurzel zu einem verminderten oder ausbleibenden Achillessehnenreflex führen. Ein nicht funktionierender Achillessehnenreflex kann auch ein Anzeichen von Polio (Kinderlähmung) sein, da Polio das Rückenmark schädigen kann. Neurosyphilis trat vor allem im 18. Jahrhundert vermehrt auf und ging ebenfalls mit einem nicht funktionsfähigen Achillessehnenreflex einher. Heute ist diese Krankheit jedoch kaum mehr verbreitet.

Zusammenfassung

  • Beim Achillessehnenreflex (ASR oder Triceps-surae-Reflex) handelt sich um einen Eigenreflex, der den Körper vor möglichen Schädigungen schützen soll.
  • Wird der Achillessehnenreflex ausgelöst, dann zieht der Patient den Fuß reflexartig zurück.
  • Funktioniert der Achillessehnenreflex gar nicht, nur gestört oder schwächt sich bei mehrmaligen Wiederholungen ab, so ist dies ein Anzeichen einer Störung irgendwo im Körper.
  • Bei Bandscheibenvorfallpatienten, die von einem Bandscheibenvorfall im Bereich des ersten Kreuzbeinwirbels betroffen sind, kann der Achillessehnenreflex häufig gar nicht ausgelöst werden. Daher wird der Achillessehnenreflex-Test als wichtiger Funktionstest zu Diagnosezwecken eingesetzt.
  • Verschiedene Rückenmarksschädigungen, Polio, Neurosyphilis sowie eine Schilddrüsenfunktionsstörung können zu einem veränderten Achillessehnenreflex führen.

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