Fehlhaltung

Bei der Fehlhaltung handelt es sich um eine Körperhaltung, die von der gesunden, physiologischen Norm abweicht. Diese ungünstige Körperhaltung kann nicht nur zu Muskelverspannungen und –schmerzen führen, sondern im Laufe der Zeit einen Bandscheibenvorfall beispielsweise begünstigen. Auch ein Rundrücken wird in der Orthopädie als Haltungsfehler bezeichnet, sofern dieser sich durch die entsprechende Therapie noch vollumfänglich therapieren lässt.

Angesichts der Tatsache, dass viele Menschen heutzutage beruflich einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit nachgehen, verfallen sie häufig in einer Fehlhaltung, die zu Lasten der Rückenmuskulatur geht und ein Hohlkreuz begünstigt. Gerade bei Jugendlichen ist diese Problematik häufig zu beobachten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Wachstum der Körpergröße und Muskeln nicht proportional sind.

Somit reichen die vorhandenen Muskeln oftmals nicht aus, um den Körper genügend zu stützen. Wenngleich sich dieses Missverhältnis im Laufe der Jahre im Allgemeinen korrigiert, sollten ausreichend Sport und Bewegung genutzt werden, um möglichen dauerhaften Rückenproblemen entgegenzuwirken. Kommt es nicht zu dieser Korrektur, so verkrampfen die Muskeln. Daraus können Rückenschmerzen resultieren. Noch dazu kann die Muskulatur die Wirbelsäule nicht korrekt stützen, was als Risikofaktor für einen Bandscheibenvorfall zu werten ist.

Unterschied zwischen einer Fehlhaltung und Fehlstellung

Die Abgrenzung zwischen diesen beiden Begriffen ist nicht immer klar. Oftmals ist mit einer Fehlhaltung auch eine Fehlstellung gemeint und umgekehrt. Um für mehr Klarheit zu sorgen, sollte von einer Fehlhaltung dann gesprochen werden, wenn sich diese ungünstige Haltung noch korrigieren lässt. Ist diese Korrektur nicht mehr möglich, so handelt es sich bei diesem irreversiblen, fixierten Zustand um eine Fehlstellung. Fehlhaltungen können sowohl angeboren sein als auch im Laufe des Lebens erworben werden.

Wie wird eine Fehlhaltung diagnostiziert?

Zu Diagnosezwecken ist eine Reihe von klinischen Untersuchungen erforderlich, bei denen der Körper in unterschiedlichen Positionen sowie aus diversen Perspektiven begutachtet wird. Vor allem auf die Ausrichtung von Wirbelsäule und Becken sowie auf die Sprung- und Kniegelenke wird im Rahmen der Diagnosestellung geachtet. Eine Beinlängenmessung kann zusätzlich durchgeführt werden.

Wie wird eine Fehlhaltung behandelt?

Welche Behandlung sinnvoll ist, ist von diesen zwei Faktoren abhängig:

  • Schwere der Fehlhaltung
  • Art der Fehlhaltung

Die gezielte Physiotherapie ist der wohl wichtigste Behandlungsansatz bei der Therapie einer Fehlhaltung. Die Betroffenen sind dazu aufgefordert, die krankengymnastischen Übungen regelmäßig auch in Eigenregie durchzuführen, um die eigene Körperstatik auf Dauer zu verbessern und die Fehlhaltung vergessen zu machen.

Handelt es sich hingegen um eine Fehlstellung, so kommen Orthesen (ein medizinisches Hilfsmittel wie zum Beispiel ein Korsett) oder verschiedene operative Eingriffe zu Therapiezwecken infrage. Bei der Behandlung einer Fehlhaltung im Zuge eines Bandscheibenvorfalls ist Krankengymnastik von oberster Priorität.

Zusammenfassung

  • Bei einer Fehlhaltung handelt es sich um eine physiologisch ungünstige Körperhaltung, die von der Norm abweicht.
  • Verspannungen und Muskelschmerzen sind die häufige Folge einer Fehlhaltung.
  • Es gibt angeborene und erworbene Fehlhaltungen, die sich erst im Laufe des Lebens zum Beispiel durch eine ungünstige Sitzposition einstellen.
  • Eine Fehlhaltung, die (mittels Physiotherapie) noch korrigiert werden kann, ist von einer Fehlstellung, die irreversibel ist, zu unterscheiden.
  • Eine Fehlhaltung im Bereich des Rückens begünstigt einen Bandscheibenvorfall.
  • Während eine Fehlstellung operativ oder mit Hilfe von Orthesen behandelt werden kann, sind Physiotherapie, Sport und Bewegung die wichtigsten Instrumente bei der Behandlung einer Fehlhaltung.

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