Bei der Magnetresonanztherapie, die mit „MRT“ abgekürzt wird, handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren. Dieses Verfahren kommt zum Einsatz, wenn verschiedene Gewebe und Organe im Körperinneren zu medizinischen Diagnosezwecken dargestellt werden sollen. Das Verfahren ist auch als Kernspintomografie bekannt, die sich entscheidend von dem Prinzip einer Röntgenuntersuchung unterschiedet, da keine Röntgenstrahlen eingesetzt werden. Vielmehr finden Magnetfelder und Radiowellen Verwendung. Folgende Abkürzungen sind ebenfalls geläufig: MR und MRI, wobei sich die Abkürzung „MRI“ aus dem Englischen ableitet. Im englischen Sprachraum ist vom „Magnetic Resonance Imaging“ die Rede.
Die Schnittbilder des Körpers, die per MRT erzeugt werden können, machen die Beurteilung verschiedener Organe sowie krankhaften Veränderungen bei diesen Organen bei Mensch und Tier möglich. Wenngleich ein MRT-Gerät keine belastenden Röntgenstrahlen abgibt, konnte die Welt der Wissenschaft bisher nicht vollständig klären, wie sich die magnetischen Wechselfelder, die bei solch einer Untersuchung zum Einsatz kommen, auf den Körper des Patienten auswirken.

Beim MRT geht es „ab in die Röhre“
Wann kommt ein MRT zum Einsatz?
Auch Bandscheibenvorfallpatienten unterziehen sich zu Diagnosezwecken häufig einem MRT. Ein MRT kommt meist dann zum Einsatz, wenn Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen nicht ausreichend aussagekräftig sind. Auch wenn dynamische Prozesse abgebildet werden sollen, bietet sich ein MRT an. Dies gilt zum Beispiel, wenn es um eine Untersuchung der verschiedenen Stoffwechselvorgänge geht, die im Gehirn ablaufen.
Grundlegende Informationen zu der eingesetzten Technik
Um die MRT-Aufnahmen zu machen, befindet sich der Patient in einem Kernspintomografen. Das MRT-Gerät ist von einem starken Magnetfeld gekennzeichnet. Anschließend kommt die Radiostrahlung hinzu. Überall im Körper sind Wasserstoffatome zu finden. Sie wiederum reagieren auf die Strahlen und das Magnetfeld, welche von dem Kernspintomografen ausgehen. Abhängig davon, in welchen Gewebearten die Wasserstoffatome angesiedelt sind, kommt es zu unterschiedlichen Schwingungen, die vom MRT gemessen werden können.
Diese Messwerte müssen anschließend am Computer ausgerechnet werden. Er verarbeitet die gemessenen Werte so, dass daraus ein Schnittbild wird, welches optisch dargestellt werden kann. Auch die Bandscheiben können auf diese Art und Weise sehr gut dargestellt werden. Nicht nur die Wasserstoffatomkonzentration der verschiedenen Gewebearten (zum Beispiel Knochen, Muskeln, etc.) tragen zu dem erforderlichen Bildkontrast bei. Vielmehr unterscheiden sich die verschiedenen Gewebearten auch bezüglich ihrer Protonendichte (eine hohe Protonendichte ist zum Beispiel beim Gewebe des Gehirns vorhanden). Je höher die Protonendichte, desto größer fällt die Quermagnetisierung aus. Desto stärker ist auch das Signal, welches von diesem Gewebe ausgesendet wird.
Verschiedene MRT-Verfahren und –Systeme im Überblick
Anhängig davon, was das Ziel der MRT-Diagnostik ist, kommen verschiedene Verfahren oder Systeme zum Einsatz. Während das MRT-Verfahren ursprünglich angedacht war, um Auskunft über die Form sowie die Form der verschiedenen Organe zu geben, stehen inzwischen weitaus mehr technische Möglichkeiten zur Verfügung. Über ein Echtzeit-MRT können beispielsweise bewegte Organe oder Gelenke, wie das Herz, dargestellt werden. Mittels der sogenannten Magnetresonanzangiographie ist eine Darstellung der Gefäße möglich. Während sich ein funktionelles MRT auf das Gehirn konzentriert, geht es bei einem Perfusions-MRT darum, die Gewebedurchblutung zu untersuchen. Bei der Diffusions-Bildgebung ist eine virtuelle Rekonstruktion der verschiedenen Nervenfaserverbindungen möglich.
Abhängig von der Bauform wird außerdem zwischen verschiedenen MRT-Systemen unterschieden. Bei einem geschlossenen MRT-Gerät liegt der Patient in einem mehr oder weniger langen Tunnel. Bei einem offenen MRT-System gibt es entweder einen seitlich geöffneten Tunnel oder einen C-Arm. Generell ist davon auszugehen, dass ein geschlossenes System die besseren Bilddaten liefert. Geschlossene MRT-Systeme kommen bei der Untersuchung von Bandscheibenvorfallpatienten fast immer zum Einsatz. Offene MRT-Systeme gehen hingegen mit dem entscheidenden Vorteil einher, dass der Zugang zu dem jeweiligen Patienten während der MRT-Untersuchung einfacher möglich ist. Abhängig von der Stärke des Magnetfeldes, die für die Untersuchung benötigt wird, kommen Permanent- oder Elektromagnete (schwache Magnetfelder) oder supraleitende Magnetspulen (höhere magnetische Felder) zum Einsatz.
Vor- und Nachteile eines MRTs
Im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren ist bei einem MRT von einem besseren Kontrast bei der Darstellung der Weichteile auszugehen. Außerdem können Tumorgewebe sowie Entzündungsherde sehr gut erkannt werden. Der Umstand, dass auch bewegte Organe dargestellt werden können, ist ebenso von Vorteil. Im Gegensatz zu einem CT spricht die fehlende Strahlenbelastung bei einem MRT für diese Untersuchungsmethode bei Kindern, Babys und werdenden Müttern.
Allerdings ist die Auflösung auf einen Millimeter begrenzt. Metall, welches sich im oder am Körper befindet, kann zu Nebenwirkungen oder Bildstörungen führen. Für Patienten mit einem Herzschrittmacher ist ein MRT nicht geeignet. Auch verschiedene Hörimplantate machen den Einsatz eines MRTs unmöglich. Im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren dauert eine MRT-Untersuchung oftmals länger. Bei der Kontrastmittelgabe sind allergische Reaktionen nicht ausgeschlossen. Noch dazu ist die MRT aufgrund des hohen Stromverbrauchs wenig umweltfreundlich.
Zusammenfassung
- Bei der Magnetresonanztherapie, die mit „MRT“ abgekürzt wird, handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren auf der Basis von Magnetfeldern und Radiowellen.
- Die Wasserstoffatome, die im Gewebe des Körpers zu finden sind, geben unterschiedliche starke Signale ab. Diese Signale werden bei einem MRT gemessen und von einem Computer zu einem Schnittbild des Körperinneren verarbeitet.
- Wenn eine Röntgenuntersuchung oder ein CT nicht ausreichend aussagekräftig sind, kommt ein MRT zum Einsatz. Bei Schwangeren, Kindern und Babys ist ein MRT aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung zu bevorzugen.
- Auch ein Bandscheibenvorfall lässt sich per MRT diagnostizieren.
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