Potenzstörungen

In der Fachsprache wird eine Potenzstörung als erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet. Folgende Begriffe sind für solch eine Sexualstörung ebenso gebräuchlich:

  • Impotenz (vor allem im Volksmund)
  • Erektionsstörung
  • Impotentia coeundi

Von einer ED ist erst dann die Rede, wenn der Mann über einen längeren Zeitraum hinweg nicht dazu in der Lage war, eine Erektion entweder zu erzielen oder diese genügend lange aufrechtzuerhalten, damit ein erfüllendes Sexualleben möglich ist. Erektionsstörungen, die nur von kurzer Dauer sind, zählen daher nicht zu der Gattung der Potenzstörungen.

Der Leidensdruck ist für viele Männer bei einer ED unglaublich groß. Sie schämen sich ungemein, denn ihr Penis wird entweder gar nicht erst ausreichend hart oder bleibt nicht lange genug hart, um den Sexualakt zu einem befriedigenden Ende zu bringen. Dies kann zu handfesten Beziehungsproblemen führen. Ein pathologisches Problem besteht spätestens dann, wenn diese Störung nach sechs Monaten auch weiterhin auftritt.

Wenngleich eine Potenzstörung stressbedingt sein kann, gestalten sich die möglichen Ursachen sehr vielfältig. Häufig ist eine ED auf organische Ursachen zurückzuführen, die zum Teil dringend behandlungsbedürftig sind. Dann handelt es sich bei der Impotenz nur um eines der lästigen Symptome sowie womöglich um einen Vorboten einer weitaus schlimmeren Symptomatik.

Ursachen für Potenzstörungen

Organische und/ oder psychische Ursachen spielen bei der Entstehung von Impotenz eine Rolle. Versagensängste, Rollenkonflikte hinsichtlich der eigenen Rolle als Mann und Stress gehören zu den psychischen Auslösern einer ED. Ob es nun Konflikte in der eigenen Beziehung, eine Trennung oder berufliche Misserfolge sind, die dem betroffenen Mann Stress bereiten, diese Faktoren können sich negativ auf seine Potenz auswirken. Die Liste der möglichen körperlichen Ursachen fällt weitaus länger aus:

  • Diabetes
  • Verschiedene Operationen
  • Bluthochdruck
  • Ein verletzter Schwellkörper oder ein Schwellkörper-Leck
  • Ein übermäßiger Konsum von Drogen, Zigaretten und/ oder Alkohol, der die Blutgefäße, die zum Penis führen, oder den Schwellkörper beschädigt hat
  • Bindegewebsveränderungen im Bereich des Penis (eine Dauererektion kann dieses Problem zum Beispiel zur Folge haben)
  • Verkalkte Blutgefäße, die zu einer unzureichenden Versorgung des Penis führen
  • Querschnittslähmung
  • Nervenschädigungen
  • Bandscheibenvorfall oder eine Lendenwirbelsäulenblockade
  • Starkes Übergewicht

Auch Betablocker, Neuroblocker und ein niedriger Testosteronspiegel können eine Impotenz beim Mann bedingen.

Wieso kann es bei einem Bandscheibenvorfall zu einer Potenzstörung kommen?

Manche Herren, die an einer Potenzstörung leiden, wissen gar nicht um ihren Bandscheibenvorfall, obwohl dieser für die Erektionsstörung verantwortlich ist. Gerade kleinere Bandscheibenvorfälle sind nur bedingt schmerzhaft, so dass sie von den Betroffenen häufig als einfache Rückenschmerzen abgetan werden. Nichts desto trotz können die Nervenwurzeln, die für die Versorgung der Genitalien und damit für die Potenz des Mannes verantwortlich sind, bei einem Bandscheibenvorfall zu Schaden kommen.

Nicht nur der Bandscheibenvorfall, sondern auch die instabil gewordenen Wirbel drücken die Enden der Nerven zusammen, so dass die Übertragung der Nervenimpulse gehemmt wird. Die normale Funktion der Genitalien ist aufgrund der fehlenden Impulse nicht mehr möglich. An einer Erektionsstörung führt kein Weg vorbei.

Um irreversible Nervenschädigungen zu vermeiden, ist es daher wichtig, mit einem Bandscheibenvorfall möglichst schnell bei einem Arzt vorstellig zu werden. Sonst kann es im schlimmsten Fall passieren, dass die Potenzstörung dauerhaft bestehen bleibt. Dies zeigt, wie ernst die Betroffenen eine Erektionsstörung an sich sowie besonders im Zusammenhang mit einem Bandscheibenvorfall nehmen sollten.

Die Erektionsprobleme können bei einem Bandscheibenvorfall allerdings auch nur von vorrübergehender Dauer sein. Wenn das ausgetretene Gewebe nicht mehr auf den Nerv drückt und dieser nicht dauerhaft geschädigt wurde, können die Betroffenen ihr sexuelles Stehvermögen im besten Fall zurückerlangen.

Zusammenfassung

  • Eine Potenzstörung liegt vor, wenn ein Mann eine Erektion gar nicht oder nicht ausreichend lange für ein befriedigendes Sexualleben aufrechterhalten kann.
  • Folgende Synonyme sind für eine Potenzstörung gebräuchlich: Impotenz, erektile Dysfunktion (ED), Erektionsstörung oder Impotentia coeundi.
  • Eine Potenzstörung kann verschiedene psychische (vor allem Stress) und physiologische Ursachen haben.
  • Ein Bandscheibenvorfall kann eine Potenzstörung auslösen.
  • Durch einen Bandscheibenvorfall kann die Weiterleitung der Nervenimpulse zu den Genitalien gestört werden. Dies löst die Potenzstörung aus.
  • Eine irreversible Nervenschädigung gepaart mit einer dauerhaften Impotenz ist möglich.
  • Bei einigen Bandscheibenvorfall-Patienten tritt die Impotenz nur vorrübergehend auf.
  • Ein fachkundiger Arzt sollte bei einer Potenzstörung in Zusammenhang mit einem Bandscheibenvorfall unbedingt aufgesucht werden, um eine dauerhafte Nervenschädigung nach Möglichkeit zu vermeiden.

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