Von einem Prolaps ist dann die Rede, wenn ein (inneres) Organ aus seiner Körperöffnung hervortritt. In der medizinischen Fachsprache ist der Begriff „Vorfall“ für einen Prolaps ebenso gebräuchlich. Bei einem Prolaps der Bandscheibe handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall, bei dem der Faserring, der den gallertartigen Bandscheibenkern umgibt, nicht mehr intakt ist. Technisch gesehen ist es also der Gallertkern, der von dem Prolaps betroffen ist, da der nun aus der Bandscheibe austreten kann. Die folgenden Synonyme sind für einen Bandscheibenprolaps gebräuchlich:
- Prolapsus nuclei pulosi
- Prolaps disci
- Diskusprolaps/ Discusprolaps
- Diskushernie
- BSP
- BSV
Allerdings kann sich ein Prolaps nicht nur im Bereich der Bandscheibe ereignen. Vielmehr bietet die Medizin auch noch die nachfolgenden Beispiele für solch einen Vorfall:
- Gebärmuttervorfall
- Scheiden- oder Vaginalprolaps
- Herzklappenprolaps
- Rektumprolaps/ Mastdarmvorfall
- Hämorrhoidenvorfall/ Analprolaps
- Harnröhrenvorfall/ Urethraprolaps
- Irisprolaps im Auge
Was passiert bei einem Bandscheibenprolaps?
Bei einem Bandscheibenprolaps handelt es sich um eine degenerative Wirbelsäulenerkrankung, die dazu führt, dass der Anulus fibrosus, der Faserring, der die Bandscheibenmasse im Inneren normalerweise umgibt, einreißt. Dadurch kann der Gallertkern, der Nucleous pulosus aus der Zwischenwirbelscheibe austreten. Die ausgetretene Gallertmasse drückt dann auf das Rückenmark oder auf die Spinalnerven und sorgt für die typischen Beschwerden eines Bandscheibenvorfalls. Sofern der Bandscheibenvorfall so stark auf die Nerven drückt, dass es sich um einen medizinischen Notfall handelt, ist eine Operation binnen der nächsten 24 Stunden ein Muss. Sonst müssen die betroffenen Patienten den Rest ihres Lebens mit den folgenden Symptomen zurechtkommen:
- Lähmungserscheinungen
- Harn- und/ oder Stuhlinkontinenz
- Impotenz
Wie stark die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall ausfallen und in welche Körperregionen diese ausstrahlen, ist sowohl von der Höhe des Bandscheibenvorfalls, auf welcher sich dieser ereignet hat (zum Beispiel im Bereich der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule), sowie von dem Ausmaß des Vorfalls abhängig. Bei einem Bandscheibenprolaps kann es auch zu einem Sequester kommen.
Dabei wird die Bandscheibenmasse so durch den gerissenen Fasserring herausgedrückt, dass ein Teil dieser Masse abgetrennt wird. Wenn der Körper nicht mit einer ausreichenden Abstoßungsreaktion auf den Sequester reagiert, muss dieser operativ entfernt werden. Bei den meisten Bandscheibenvorfällen handelt es sich jedoch weder um einen medizinischen Notfall noch kommt es zu einem Sequester. Daher kann auch ein Bandscheibenprolaps meist konservativ, sprich vorrangig mit Physiotherapie und mit Schmerzmitteln, behandelt werden.
Zusammenfassung
- Von einem Prolaps ist dann die Rede, wenn ein (inneres) Organ aus seiner Körperöffnung hervortritt.
- Bei einem Prolaps der Bandscheibe handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall, bei dem der Faserring, der den gallertartigen Bandscheibenkern umgibt, nicht mehr intakt ist. Technisch gesehen ist es also der Gallertkern, der von dem Prolaps betroffen ist, da der nun aus der Bandscheibe austreten kann.
- Die ausgetretene Gallertmasse drückt dann auf das Rückenmark oder die Spinalnerven und sorgt für die typischen Beschwerden eines Bandscheibenvorfalls.
- Außerdem kann es bei einem Bandscheibenprolaps zu einem Sequester kommen.
- Sofern es bei einem Bandscheibenprolaps zu einem medizinischen Notfall kommt oder sich ein Sequester bildet, auf den der Körper nicht mit einer ausreichenden Abstoßungsreaktion reagiert, muss der Bandscheibenvorfall operiert werden. Meist reicht eine konservative Behandlung jedoch aus
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