Rückenschule

Die Begriffe „Rückenschule“, „Rückentraining“ und „Wirbelsäulengymnastik“ werden synonym verwendet. Bei der sogenannten Rückenschule handelt es sich um ein Behandlungskonzept, welches Rückenschmerzen lindern sowie ihnen vorbeugen soll. Gleichzeitig werden die Teilnehmer der Rückenschule so angeleitet, dass sie ihren Alltag rückenfreundlicher gestalten können, indem sie Dinge zum Beispiel rückenschonend heben oder nie mit gerade durchgestreckten Beinen stehen. Ein Rückenschule-Kurs empfiehlt sich besonders dann, wenn die potentiellen Teilnehmer bereits von Rückenschmerzen oder einem Bandscheibenvorfall geplagt werden.

Die wichtigsten Ziele der Rückenschule

Übungen bei Rückenschule

So spassig kann es bei der Rückenschule sein

Die Übungen haben das Ziel, den Rücken zu kräftigen sowie zur Entspannung der Rückenmuskulatur beizutragen. Das korrekte Heben, eine rückenfreundliche Sitzhaltung und rückenfreundliches Stehen stehen neben dem Umgang mit Schmerzen ebenso im Vordergrund. Neben der Rückenmuskulatur soll auch die Bauchmuskulatur gestärkt werden. Sofern die Übungen der Rückschule in einer Betriebssportgruppe erlernt werden, wird ein rückengerechtes Verhalten in den verschiedensten Situationen am Arbeitsplatz trainiert.

Dies kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn die Arbeitnehmer einen Großteil ihrer Tätigkeit sitzend ausführen oder ihr Rücken bei der Arbeit immensen Belastungen ausgesetzt ist. Auch Dehnungsübungen können zum Einsatz kommen, um die Rücken- oder die umliegenden Muskeln, die sich ebenfalls auf die Rückengesundheit auswirken und sich bereits verkürzt haben, in die Länge zu dehnen. Da es sich bei der Rückenschule vielfach um einen ganzheitlichen Ansatz handelt, wird das Programm oftmals um diverse Entspannungstechniken ergänzt. Insgesamt soll auf diesem Weg nicht nur die Rückengesundheit gefördert werden. Vielmehr besteht ein weiteres Ziel darin, einer möglichen Chronifizierung von Rückenschmerzen aus dem Weg zu gehen.

Rückenschule – Kurs oder Bücher?

Da die Teilnahme an der Rückenschule dazu beitragen, dass die Teilnehmer von bestimmten Rückenleiden entweder ganz verschont bleiben oder sich ihre Leiden zumindest bessern, trägt die Krankenkasse häufig die Kosten für einen solchen Kurs. Dies gilt jedoch nur dann, wenn der Kurs in einem qualifizierten Fitnessstudio stattfindet oder von einem Physiotherapeuten angeboten wird. Zusätzlich müssen die Anbieter dieser Kursen einen speziellen Vertrag mit der Krankenkasse abgeschlossen haben.

Wer an Rückenschulkursen auf Kosten der Krankenkasse teilnehmen will, sollte diese Möglichkeit daher direkt bei der eigenen Krankenkasse anfragen. Allerdings ist es gut möglich, dass die Krankenkasse zwar einen großen Anteil der Kosten, allerdings nicht die kompletten Kosten übernimmt. Meist ist die Kostenerstattung zudem nur für einen solchen Kurs im Jahr möglich. Oftmals gelten zudem Begrenzungen bezüglich der Teilnehmerzahl (zum Beispiel nicht mehr als 15 Personen), damit eine Kostenübernahme denkbar ist. So soll sichergestellt werden, dass die Teilnehmer den größtmöglichen Nutzen aus dem Rückenschulkurs ziehen können.

Wenngleich inzwischen viele scheinbar leicht verständliche Rückenschulbücher angeboten werden, welche Patienten mit Rückenleiden dazu anregen, die jeweiligen Übungen in Eigenregie zuhause durchzuführen, wird dies nicht empfohlen. Denn die Gefahr, dass die Betroffenen in eine physiologisch ungünstige Haltung verfallen könnten, ist ohne die Anleitung eines fachkundigen Experten nicht zu unterschätzen. Es fehlt eine dritte Person, welche den Trainierenden auf seine rückenschädlichen Fehler hinweisen und diese unterbinden kann. Dies könnte weitere Schäden, eine Verschlechterung der Beschwerden sowie zusätzliche Schmerzen nach sich ziehen.

Für wen sind Rückenschulkurse interessant?

Neben Bandscheibenvorfallpatienten gehören auch Menschen, die sich weniger als eine Stunde pro Woche körperlich betätigen, zu der erklärten Zielgruppe für Rückenschulkurse. Alle Personen, die bereits einmal in ihrem Leben Rückenschmerzen hatten, können ebenso über solch einen Kurs nachdenken. Denn wer bereits Rückenschmerzen hatte, der wird in Zukunft wahrscheinlich wieder von Rückenschmerzen betroffen sein.

Auch wenn andere Risikofaktoren für Rückenschmerzen, wie zum Beispiel schwere körperliche Arbeit, bei der große Lasten manuell bewegt werden müssen, von Bedeutung sind, ist die Teilnahme bei der Rückenschule sinnvoll. Patienten, die unspezifische Rückenschmerzen haben, die drohen, chronisch zu werden, können sich in Rücksprache mit dem zuständigen Arzt ebenso zu einem Rückenschulkurs anmelden. Auch Personen, die bereits von chronischen Rückenschmerzen betroffen sind, können so gegen ihre Schmerzen angehen.

Zusammenfassung

  • Die Begriffe „Rückenschule,“ „Rückentraining“ und „Wirbelsäulengymnastik“ werden synonym verwendet.
  • Die Rückenschule bezeichnet ein Behandlungskonzept, bei dem Rückenbeschwerden durch gezielte Übungen und Entspannungstechniken gelindert und vorgebeugt werden können.
  • Die Kräftigung und Stärkung sowie bei Bedarf die Entspannung der Rücken- und Bauchmuskulatur und der umliegenden Muskelstränge, die sich entscheidend auf die Rückengesundheit auswirken, gehört zu den erklärten Zielen der Rückenschule.
  • Die Rückenschule-Teilnehmer erlernen rückenfreundliche Verhaltensweisen, die sie in ihren privaten und berufliche Alltag integrieren können.
  • Eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
  • Von Rückenschulbüchern und dem Training in Eigenregie ist den betroffenen Personen unbedingt abzuraten. Denn das Risiko, dass sie ihren Rücken zusätzlich schädigen könnten, ist zu groß.
  • Menschen, die sich im Alltag nicht ausreichend bewegen, einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit nachgehen, bereits an Rückenschmerzen leiden oder denen eine Chronifizierung ihrer Rückenschmerzen droht, tun gut daran, sich für einen Rückenschulkurs anzumelden.

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