Schmerzmittel

Schmerzmittel, die in der Fachsprache der Mediziner als Analgetika bezeichnet werden, setzen sich aus speziellen Inhaltsstoffen zusammen, die eine schmerzlindernde/ analgetische Wirkung haben. Bei „Anodyna“ handelt es sich um eine veraltete Bezeichnung für die schmerzlindernden Medikamente. Schmerzmittel zielen darauf ab, das Schmerzempfinden der Betroffenen auszuschalten, ohne dass folgende wichtige Funktionen des Körpers jedoch beeinträchtigt werden:

  • Bewusstsein
  • Sensorische Wahrnehmung
  • Diverse Funktionen des zentralen Nervensystems

Schmerzmittel sind der Gruppe der am häufigsten verwendeten Medikamente überhaupt zuzuordnen. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass viele Menschen Schmerzmittel unkontrolliert einnehmen oder diese missbrauchen. Bei einem Bandscheibenvorfall ist eine Behandlung mit Schmerzmitteln immer ein wichtiger Bestandteil einer konservativen Therapie.

Welche Funktion erfüllen Schmerzmittel bei der Therapie eines Bandscheibenvorfalls?

Schmerzmittel werden bei der Therapie eines Bandscheibenvorfalls nicht nur dazu genutzt, um die Schmerzen der Patienten zu lindern. Denn die wirksame Schmerzlinderung trägt gleichzeitig dazu bei, dass die Betroffenen sich wieder besser (da schmerzfrei oder zumindest schmerzärmer) bewegen können. Die Wiederherstellung normaler Bewegungsabläufe ist bei einem Bandscheibenvorfall enorm wichtig.

Vielen Patienten tendieren dazu, in eine Schonhaltung zu verfallen. Sie gehen nicht nur besonders langsam, sondern beugen sich auch zur Seite oder nach vorne, um den Nervenschmerz, der durch den Bandscheibenvorfall entsteht, zu lindern. Dies ist zwar effektiv, sorgt aber an anderer Stelle im Körper für schmerzhafte Muskelverspannungen. Eine Schonhaltung ist für den Heilungsprozess eines Bandscheibenvorfalls nicht förderlich.

Eine Schmerzmitteltherapie wirkt dieser Schonhaltung entgegen und kann damit auch den Heilungsprozess begünstigen. Schmerzmittel werden den Patienten bei einem Bandscheibenvorfall nicht nur oral als Tabletten oder Kapseln verabreicht. Ebenso besteht die Möglichkeit, Schmerzmittel mit Hilfe von verschiedenen bildgebenden Verfahren (zum Beispiel CT oder MRT) direkt in den Rücken zu injizieren.

Mit welchen Schmerzmitteln wird ein Bandscheibenvorfall behandelt?

Welche Schmerzmittel bei einem Bandscheibenvorfall zum Einsatz kommen, hängt von dem Ausmaß sowie dem Ort des Bandscheibenvorfalls (welcher Abschnitt der Wirbelsäule – zum Beispiel Lenden- oder Halswirbelsäule –betroffen ist) ab. Außerdem können Medikamentenunverträglichkeiten sowie andere Medikamente, auf die der Patient aufgrund einer bestehenden Krankheit angewiesen ist, eine Rolle bei der Schmerzmittelwahl spielen.

Schließlich sollen ungewünschte Wechselwirkungen zwischen diesen Medikamenten und den jeweiligen Schmerzmitteln bei der Therapie eines Bandscheibenvorfalls vermieden werden. Auch bei einer Schwangerschaft ist Vorsicht bei der Wahl des geeigneten Schmerzmittels geboten.

Leichte Schmerzen können mit Medikamenten wie Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure (ASS, zum Beispiel in Aspirin zu finden) gut therapiert werden. Diese Schmerzmittel sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich und daher für die zeitlich begrenzte Eigentherapie zuhause geeignet. Spätestens dann, wenn die Schmerzmittel nicht anschlagen oder sich die Symptomatik über einen Zeitraum von einigen Tagen nicht bessert, ist der Gang zum Arzt ein Muss. Er kann dem Patienten stärkere Schmerzmittel verschreiben.

Ibuprofen ist ein Beispiel für ein Schmerzmittel, das auch entzündungshemmend wirkt. Gleiches gilt für Schmerzmittel wie Diclofenac, Ketoprofen und Indometacin, für die ein Rezept vom Arzt erforderlich ist. Auch die Einnahme von Naproxen ist dank der schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkung dieses Mittels denkbar. Bei starken Beschwerden bekommen die Patienten häufig eines dieser opioiden Schmerzmittel verschrieben:

  • Buprenorphin
  • Fentanyl
  • Hydromorphon
  • Ocycodon
  • Tilidin

Kortikoide zur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls

Bei dieser alternativen Form der Schmerztherapie nimmt der Patient keine Schmerzmittel ein, sondern bekommt eine Mischung aus entzündungshemmenden, schmerzlindernden sowie gewebsverödenden Medikamenten direkt an die Nervenwurzel, welche dem Betroffenen Probleme bereitet, oder neben das Rückenmark gespritzt. Mittels eines bildgebenden Verfahrens ist die computergesteuerte Überwachung so präzise möglich, dass die Injektion millimetergenau gesetzt werden kann.

Zusammenfassung

  • Schmerzmittel werden bei der Therapie eines Bandscheibenvorfalls zur Schmerzlinderung und Vermeidung einer Schonhaltung eingesetzt.
  • Rezeptfreie Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen können bei leichten Schmerzen verwendet werden.
  • Bei stärkeren Schmerzen verschreibt der Arzt dem Patienten ein rezeptpflichtiges Mittel.
  • Opioide Schmerzmittel kommen bei besonders starken Beschwerden zum Einsatz.
  • Eine Injektion von Schmerzmitteln, die mit entzündungshemmenden und gewebsverödenden Substanzen kombiniert wurden, direkt in den Rücken der Betroffen ist im Rahmen der Schmerztherapie bei einem Bandscheibenvorfall ebenso möglich.

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