1 Jahr nach der Bandscheiben OP (Langzeit Erfahrungen)

Wie die Zeit vergeht… ein Jahr ist jetzt seit meiner Bandscheiben OP vergangen. Wer erst mal den Erfahrungsbericht unmittelbar der der OP lesen möchte, kann dies hier tun.
Hier soll hier um das Leben gehen lange nach der OP – und um die Probleme, die nach wie vor vorhanden sind.

Update: Bitte beachten, dass mich 4 Jahre nach der OP ein Rezidiv-Vorfall an der selben Stelle erwischt hat. Diese Information wird in dem unten stehenden Erfahrungsbericht nicht berücksichtigt.

So, wie ist es denn ein Jahr später so?


Ich lebe nach wie vor ohne Nervenschmerzen, die mich vor der OP jahrelang gequält haben. In dieser Hinsicht ist also alles super. 

Nur: Mit einer operierten Bandscheibe hat man offensichtlich sein lebenlang eine Schwachstelle in seinem Körper.

Natürlich war ich die Monate nach der OP immer sehr vorsichtig, was meinen Rücken betraf. Ich dachte mir immer, mit der Zeit wird das schon besser, aber dem ist wohl nicht so: Selbst ein Jahr nach der OP bin ich noch verdammt vorsichtig und muss ich auch. 

Der Rücken rächt sich nach wie vor sofort, wenn man ihn mal wieder vernachlässigt hat. Damit muss man leben, auch eine OP wird nie wieder den Zustand vor dem Vorfall herstellen können.

Wie macht sich die operierte Stelle heute noch bemerkbar?

Nach wie vor bemerke ich sofort nach zu starken Belastungen, das etwas nicht stimmt. Es sind weniger Schmerzen, sondern ein unangenehmes Gefühl und teilweise auch eine Art ziehen im Bein. Das „nervigste“ ist hier eigentlich immer diese Angst, das wieder was passieren könnte und das Wissen darüber, dass bei einem erneuten Vorfall die Chancen auf eine Heilung sehr sehr schlecht stehen.

  • ich kann mich zwar schmerzfrei Bücken, aber so „geschmeidige“ wie Bückbewegungen bei einem jungen Mann aussehen, sind meine nicht 😉 Der untere Rücken ist grundsätzlich schon recht steif
  • die eigene Belastungsgrenze muss man austesten – belastet man zu sehr, macht sich der Rücken recht schnell bemerkbar, woduch ich schon teilweise wieder Tage lang ein unangenehmes Gefühl hatte
  • längeres Sitzen ist zwar nicht schmerzhaft, aber auch hier merkt man, dass das für den Rücken nicht das Wahre ist.
  • Tragen schwerer Lasten geht zwar (z. B. Einkäufe) – aber so unbedenklich wie früher schleppt man die Sachen nicht mehr. Ich denke mir jedes mal „Hm ist das jetzt zu viel? Geht das?“ 

Diese Dinge sind alle kein Vergleich zu dem Zustand vor der OP. Trotzdem muss man damit leben, dass es nie wieder so wird wie früher.

Wichtig ist natürlich Sport & Bewegung, Übungen etc. Wenn ich nichts mache, macht sich das auch recht schnell bemerkbar. Umgekehrt allerdings auch: Auch bei zu viel Sport meldet sich der alte Kollege da im unteren Rücken.

Kurzum gilt es also, permanent auf seinen Körper zu hören. Ich bin nach wie vor sehr glücklich mit dem OP Ergebnis, nur muss ich mich noch gedanklich daran gewöhnen, dass es jetzt so bleibt, dass diese Schwachstelle immer da ist… man kann sich da natürlich auch gut verrückt machen, schließlich ist man besonders achtsam, nimmt Anzeichen / Schmerzen / komische Gefühl besonders stark wahr und macht sich Gedanken. Da gilt es natürlich auch gegenzusteuern…


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6 Kommentare zu “1 Jahr nach der Bandscheiben OP (Langzeit Erfahrungen)

  1. Vielen Dank Fabian für die Arbeit die du mit diesem Projekt auf dich nimmst. Sie hilft den Lesern sehr, auch mir sich über die eigene Situation Gedanken zu machen. Es würde mich freuen wenn du halb-/ganzjährig weiter kurze Feedbacks zu deiner Opentwicklung geben würdest, damit man die Langzeitfolgen besser einschätzen kann.

    Zu meiner „Story“: Ich bin jetzt 36. Rückenschmerzen fingen vor ca 7 Jahren an. Die ersten drei Jahre ging ich ca alle 6 Monate zu einem netten Orthopäden der mich im liegen einrenkte und der Schmerz war weg! Das war der Anfang meines Untergangs. Zwar sagte der Doc zu mir ich solle mehr Sport machen und viel gehen aber wenn der Schmerz war ja immer sofort weg, also wieso sollte ich was machen. Mein Studium erforderte Sitzen von über 40 – 50 Stunden und hartes Lernen, ich redete mir ein mir Sport nicht erlauben zu können…
    Jetzt habe ich schon 2 BV in 2 Jahren und nehme fast täglich 2 Diclos (75). Die OP warimmer ein nogo für mich besonders weil mein Onkel bei seiner BandscheibenOP übele Nebenwirkungen hatte und über 3 Jahre im Bett lag. Aber jetztist der Schmerz im linken Bein jeden Tag da und ich sehe die OP langsqm als geringeres Übel an.

    DANKE und freundliche Grüße
    Sebi

    • Hi Sebastian,
      danke für den Feedback. Ich werde dem nächst wieder einen Zwischenbericht posten. Naja, wenn dein Zustand seit Jahren nicht besser wird, solltest du dich vielleicht mal mit dem Thema OP auseinander setzen und dich in Ruhe informieren. Und glaub mir, langes Sitzen ist der Tot, das merke ich auch heute nach der OP noch. Nichts is so schlimm wie extrem langes Sitzen, außer natürlich schweres Heben o. ä. Investier zumindestens in einen guten Schreibtischstuhl und / oder in einen höhenverstellbaren Schreibtisch (habe ich im Büro). Gruß, Fabian

  2. Hallo Fabian,

    danke für diesen super Beitrag, er hat mich etwas beruhigt. Meine Bandscheiben OP ist jetzt auch etwas mehr als 1 Jahr her und ich würde gerne wieder mit einem Teamsport beginnen. Bisher ist es allerdings so, dass sich alles, was nicht gerade Gymnastik oder Muskelaufbau ist, sofort als unangenehmes Gefühl im Bein bemerkbar macht. Da du jetzt schon etwas Erfahrung hast, hättest du vielleicht einen Tip, wie man sich so fit machen kann, dass man auch wieder normalen Sport machen kann bzw. hilft es, wenn man zusätzlich zum normalen Sport regelmäßiges Muskelaufbauprogramm beibehält. Schon einmal danke für deine Rückmeldung.

    Gruß
    Simone

    • Hallo Simone,

      glaube das ist bei jedem sehr unterschiedlich. Ich mache Übungebn mit dem Flexbi-Bar, EMS-Training (musst du mal googlen, ist sehr gut für die tiefe Muskulatur) und Gerätetraining, wobei ich letzteres am schnellsten merke, im negativen Sinne. Da muss man halt wirklich gucken, auf was der eigene Körper wie reagiert.

      Gruß, Fabian

  3. Hallo Fabian,
    hallo Bandis,

    Ich habe am 17.01. meine OP und leider direkt danach wegen eines Rezidiv am 19.01.2017 in den Bereich L5/S1 Endoskopisch entfernt bekommen.
    Schmerzen habe ich nun nach 16 Tagen kaum noch welche allerdings habe ich in der LWS ein merkwürdiges Gefühl, so als wäre nun auf der anderen Seite der operative Stelle eine Wirbelblockade oder so ähnlich und ein leichten Nervschmerz in der Wade. War das bei euch auch der Fall? Am liebsten würde ich mal so dehnen bis es sich lösen tut aber das wäre so kurz nach zwei OP’s wohl das schlechteste was man machen könnte.
    Bisher schone ich mich noch sehr viel und liege überwiegend, ab und an laufe ich dann etwas in der Wohnung herum und sogar ein Spaziergang um den Häuserblock ?
    Krankengymnastik soll ich erst nach 6 Wochen laut meinem Artz beginnen und erst dann ist dann evtl. eine ambulante Reha geplant, finde allerdings das ich meine schlafen Muskeln mal aufbauen sollte traue mich aber irgendwie nichts. Bin extrem Vorsichtig und möchte keinen drittes unters Messer.
    Nun wollte ich, da ich mir immer wieder (bereits vor meinen OP’s) deine Berichte durch gelesen habe dir/euch eine oder auch zwei Fragen stellen.
    Hattet ihr auch so ein merkwürdiges/Druckgefühl an der operierte stelle gehabt?

    LG
    Rashid

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